Gestern und heute lag in den Wachenheimer Briefkästen das Werbe-Flugblatt der Wachenheimer CDU, der Bürgermeister-Partei. Im ersten Überfliegen macht das Flugblatt einen freundlichen und versöhnlichen Eindruck , die CDU gibt sich Mühe, sich von den agressiveren Werbezeitschriften anderer örtlichen Parteien abzuheben. Bei näherer Betrachtung sind doch einige Punkte auffällig, die, angesprochen und diskutiert sein sollten.

Laut des Flugblatts scheint Wachenheim eine Stadt, in der es möglich ist, den Strom, den man verbraucht, ab 2011 zu 100% aus Wasser-generiertem Strom zu gewinnen. Ist es aber nicht so, dass lediglich ein Anteil des Gesamtstrombedarfs aus Hydrostrom abgedeckt wird und der Rest vom Stuttgarter Versorger kommt? Sollte dem so sein, ist die Formulierung, die hier gewählt wurde etwas unglücklich, bzw. suggestiv.

Auch die CDU zielt, ähnlich wie unsere Freunde der FWG darauf ab, dass Wachenheim eine familienfreundliche Stadt sei, was sie in der Tat ja auch ist. Ist es nicht aber so, dass ein Großteil der Grundlagen dafür, vom politischen Vorgänger gelegt wurden? In diesem Fall doch bitte Ehre, wem Ehre gebührt. Insbesondere beim Hort ist es der Fall, dass dieser von Herrn Nagel unter Einsatz aller fairer und unfairer Mittel durchgepeitscht wurde. Stilistisch fragwürdig, aber erfolgreich. Jetzt geht die CDU hin und verleibt sich alleinig die Lorbeeren für die Kinderfreundlichkeit ein.

Seit Jahren steht im Haushalt ein Posten für einen Skaterpark. Aber es passiert so gut wie nichts in dieser Richtung. Jetzt liest man von einer Anbindung an den Moutainbikepark Pfälzer Wald, mit Kosten von €16.000, -. Jährlich wohlgemerkt. Sollte hier nicht die Kinderfreundlichkeit den eigenen Kindern gegenüber Vorrang haben? Jedoch,  bin ich mir sicher, wird ein Teil der Strecke direkt an der Burg angebunden sein. Die neuen Toilettenanlagen  und Lagerräume, die großzügig von den Wachenheimern mit 336TSD Euro unterstützt werden, müssen ja ausgelastet werden, damit die Kosten pro Gast-Kopf nicht ganz so hoch sind. Ein Container zu kaufen kostet ca. €1000, – und der hält Jahre, eine schöne Holzverkleidung für den Container kostet vielleicht €2000, -. Wieviel führt der Betreiber der Burgschänke, der der große Nutzniesser dieser Einrichtung sein wird, von seinem Gewinn eigentlich an die Stadt ab, neben den normalen Abgaben, die jeder Gewerbetreibende hat? Diese Unterstützung durch die Bürger muss ihm doch etwas wert sein!?

Und der Ideenwettbewerb fürs Pfortenstück ist wirklich eine gute Sache!

Allerdings bleibt abzuwarten, inwieweit die am Wettbewerb teilnehmenden Studenten in Ihrer Gestaltung frei sind, oder ob Ihnen enge Vorgaben für die Art der Bebauung gemacht werden. Das gibt eine spannende Geschichte. Insbesondere auch für die Nutzung der anderen Bauwerke und Plätze im Ort, die sich zur Zeit noch im Dornröschenschlaf befinden.(Wie wäre es denn mit einem Zunftkaufhaus im Kolbschen Hof mit integriertem Hotel?)

Ich bin gespannt und neugierig was die CDU von Ihren hehren Absichten realisieren kann und wird.

„Wir wollen nicht alles anders, aber vieles besser machen“, da war doch mal was?!