Seit einer guten Stunde sind die Wahllokale geöffnet – Briefwähler haben schon zu Hauf abgestimmt. Dem Vernehmen nach haben noch einmal 300 mehr Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Auch viele, die heute nicht woanders sind. Bleibt ja jedem überlassen. Ich finde es allerdings jedesmal prickelnd ins Wahllokal zu gehen. Macht es einerseits greifbarer und andererseits sitzen im Wahllokal dann endlich mal friedlich vereint Helfer aus allen Lagern und bleiben neutral – so, wie man es sich eigentlich immer wünscht. Also, sollte noch jemand über den Rand der Kaffeetasse hinweg diesen Beitrag lesen, der aus welchen Gründen auch immer nicht den Weg an die Urne auf sich nehmen wollte – bitte hingehen und abstimmen. Wer nicht mitmacht, darf hinterher nicht mosern. Und mosern gehört doch zu unser aller Lieblingsbeschäftigungen. Ich denke da vor allem an die Dauerngrantler, die bemängeln, dass bei der Bürgerbefragung zum Supermarktstandort nur knapp über 30% der Wachenheimer abgestimmt haben, und sie deshalb nicht repräsentativ sei. Doch, ist sie. Alle, die nicht abgestimmt haben, drückten damit aus, dass es ihnen komplett egal ist, ob und wo ein zweiter Markt gebaut werden soll. Und der Rest, der eine Meinung zum Thema ausdrücken wollte, hat das sehr eindeutig getan.

Der abgelaufene Wahlkampf war für mich geprägt von einer Seite, die mit Argumenten für sich warb, und einer Seite, die mit Argumenten gegen die andere Seite warb, diese aber als Argumente für sich verkleidete. In den teils ungelenken Argumenten gegen die eine Seite schimmern ihre Urheber, Urgesteine der Lokalpolitik, durch. Zeit für die Urabstimmung.

Spannend wird es – denn die Gegen-Bechtel-Allianz hatte im ersten Wahlgang zusammengenommen eine Mehrheit.