Nun kenne ich nicht die morgendlichen Trinkgewohnheiten des politischen Wachenheims. Doch allen, die im Wahlkampf behaupten, fordern oder wissen, dass der alte REWE-Markt ausbaufähig sei, dürfte das Getränk ihrer Wahl heute bitterer als üblich schmecken. Jedenfalls, wenn sie die Lokalzeitung lesen oder Gleichgesinnte, die das taten, sie entrüstet beim Frühstück anrufen. Ich habe jedenfalls gestaunt. Für alle, die nicht die Rheinpfalz lesen: REWE wendet sich in einer großen Anzeige an die Wachenheimer zum Thema Supermarktstandort und stellt klar, dass der alte Markt nicht modernisiert werden kann. Zudem versichert der Konzern, dass der alte Standort als Discounter oder in Form mehrerer Geschäfte erhalten bleiben soll, auch, wenn im Bischofsgarten gebaut werden sollte.

Das dürfte besonders der WBL2014 bitter aufstoßen. Die beteuert zwar, mehr Programm zu bieten als die Verhinderung eines Marktes im Bischofsgarten, schreckt aber nicht davor zurück, Fehlinformationen und Verwirrung zu dem Thema zu streuen. Sei es der nicht leicht einzuordnende Brief einer der Eigentümer des Gebäudes, in dem REWE Pächter ist, sei es die Ente, dass Zielabweichungsverfahren sei bereits entschieden. Der Verein beweist nicht viel Größe, wenn er stets in den unteren Schubladen der politischen Werbemaßnahmen kramt.

Damit ist der Stand der Information zur Supermarktsituation: Der alte REWE-Markt kann nach Konzernangaben nicht erweitert werden, bleibt aber in Form eines Discounters oder als Einzelläden im Laden erhalten, auch, wenn einer neuer Markt dazu kommt.

Damit widerspricht der maßgebliche Spieler in dieser Begegnung direkt den Positionen von WBL2014, SPD, FDP und FWG.

Der letzte Punkt, in dem die Wachenheimer Parteien sich unterscheiden, wäre damit extern kommentiert. Wir warten also das Zielabweichungsverfahren ab – und freuen uns, dass alle sich zumindest auf den Programmen bei Altstadtentwicklung, Verkehrsberuhigung und allem Anderen so einig sind, dass Wachenheim schon vor den Sommerferien so gut wie Deidesheim da stehen wird.