Die Konfirmation ist eine, im christlichen Sinne, Bestätigung der Taufe und stellt daneben den Übergang des Kindes in ein mündiges Kirchenmitglied dar, das zum Beispiel am Abendmahl teilnehmen darf.
Welche Inhalte bestätigen die Taufe und definieren aber ein mündiges Kirchenmitglied?
Nun im Sinne unserer evangelischen Kirche hier in Wachenheim sind es, ein Irrtum von ein bis zwei ist möglich, 23 dokumentierte Gottesdienstbesuche in der Zeit des Konfirmandenunterrichtes. Dokumentiert wird mit einem Heft, das wohl bei jedem Besuch einen Stempel erhält. Diese Besuche müssen allerdings nicht alle in Wachenheim erfolgen, Religion ist ja nicht lokal begrenzt, und es gibt kirchliche Veranstaltungen, die etwas mehr zählen. Hochzeiten sollen doppelt zählen. Sollten diese 23 Kirchgänge nicht erfüllt werden, hat der Konfirmand die Möglichkeit trotzdem zur Zweittaufe zugelassen zu werden, indem er einen Test zu seinem klerikalen Kenntnisstand ablegt. Vater Unser, Glaubensbekenntnis, Psalm 23, wieder die 23, werden abgefragt und weitere Quizfragen müssen beantwortet werden. Dann erfolgt die Zulassung, sozusagen ein clerikus clausus.
Definiert das christliches Leben? Was ist mit den Menschen, die das Vater unser nicht kennen, die nicht das Glaubensbekenntnis kennen, die nicht den 23. Psalm aufsagen können?
Mir fällt einer ein, der all das mit 100% Sicherheit nicht konnte. Er war ein armer ungebildeter Tagelöhner, der noch nicht einmal Kirchensteuer bezahlen konnte. Über seine Kindheit schweigt sich die Geschichte weitgehend aus, bekannt ist, dass er Halbwaise war und vom Stiefvater erzogen wurde. Sein Name war Jeschua. Er wurde von einem Jochanan in einem Fluss getauft, einmal und nie wieder. Später hat ein Mann Namens Scha’ul in seinem Namen einige wilde Dinge verbreitet, die dieser Jeschua nie so gesagt hatte, und es entstand eine Weltkirche, die von einem Martin Luther reformiert wurde, der übrigens die Konfirmation ablehnte(Die Taufe und ein christliches Leben reichten ihm). Erst ein Herr Martin Bucer hat diese etabliert.
Jesus war also nur getauft, nicht konfirmiert, konnte kein Vater Unser, zumindest nicht zum Zeitpunkt der Taufe.
Andere Geschichte, die hätte so gewesen sein können.
Nach einer Konfirmationsfeier:
„Ich muss Ihnen gratulieren, meine Dame. Ihr kleiner Hermann war einfach der beste und engagierteste Sonntagsschüler den ich hatte. Er sagte fliessend, ohne zu stottern das Vater Unser, den 23. Psalm, das Glaubensbekenntnis und weitere wichtige Bibeltexte auf. Ich freue mich wirklich, dass Ihr kleiner Hermann ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinde sein wird, der mit seinen fundierten christlichen Werten zum Wohle der Gemeinde agieren wird. Auf Wiedersehen Frau Göring!“
Wer war wertvoller, Jeschua später ans Kreuz genagelt, der kein Vater Unser konnte oder Hermann, der nach den Nürnberger Prozessen hingerichtet wurde, bzw. sich selbst richtete, (Fehler vom Autor und Hinweis einer Leserin: Göring hat sich das Leben genommen!!)??
Polarisierend aber nachdenkenswert.
Aber immer schön stempeln lassen, Mädels und Jungs! Man kann ja nie wissen.
21. Februar 2011 at 13:29
Hallo Frank,
Kleine Anmerkung zu Hermann Göring-er starb durch Suizid.
21. Februar 2011 at 13:30
Danke, habe ihn im Eifer verdienter Maßen hinrichten lassen! Werde das ändern!
21. Februar 2011 at 13:43
Ich bin ja nun ein Heidenkind, also im klerikalen Sinne, obwohl ich an die Liebe und das Gute im Menschen glaube.
Und ich gehöre zu einer Generation, der man das „Stufengebet“ noch mit Prügel eingetrichtert hat, von wegen „Vater unser“, „Glaubensbekenntnis“ und „Psalm 23“ – da lach ich doch über. *ggg
“Ad Deum, qui laetificat juventutem meam.”
Mir fällt da gerade der uralte Song „Rollos Taufe“ von „Torfrock“ ein, der mir hier zu passen scheint. Viel Spaß dabei.
Hier kann man den Song runterladen:
http://www.mp3rocket.com/mp3/-1_00/Torfrock-Rollos-Taufe.htm
Und der Text:
***
Es ist so schön getauft zu sein, denn tut man keine Sünden.
Man taucht nur in das Tauchbecken rein
und tut Erleuchtung finden.
Rollo der Wikinger war bekannt, als Heide und als Rowdy.
Sein Wahlspruch war: „Kommst du in ein fremdes Land. Beklau Sie und verhau Sie“
In jedem Gasthaus ließ er mit Genuss
seine Sauflieder ertönen.
Und er tat auch der Fleisches Lust
im Übermaße frönen.
Doch an einem Sonntag er war noch bezecht,
hörte er die Glocken vom Kloster drüben.
Und dachte sich: “ Mensch auch nicht schlecht, ich tu mal alle Lieben.
Mit Krieg und Weibers ist nun Schluß
und ich tu kein Met mehr kippen.
Ich geh zum Heiligen Bonifatius
und lass mich ins Wallwasser stippen“.
Refrain:
Es ist so schön getauft zu sein, denn tut man keine Sünden.
Man taucht nur in das Tauchbecken rein
und tut Erleuchtung finden.
Bonifatius machte die Taufe war
und sprach: „Nun bist du Christ bis ins Grab“
Und Rollo meinte: „Das geht schon klar“
Und trocknete sich ab.
„Bonifats ich liebe dich!
Hier hast du meine Keule.
Verwahre Sie nur gut für mich
damit ich keinen mehr verbeule“.
Er wandelte zum Kloster raus
und ging selig seiner Wege.
Da traf er Olaf vor seinem Haus
neben ihm saß noch ein Kollege.
Rollo rief: „Ich lieb euch so doll“
Und Olaf meinte: „Wir kennen das.
Wir hauen dir jetzt die Jacke voll.
Du Ferkel stehst ja auf Männers“.
Nach ´ner halben Stunde lag Rollo flach
und meinte: „Ihr seid lieb ihr beiden.
Ihr habt das wirklich gut gemacht.
Man ist das toll zu leiden“.
Refrain:
Es ist so schön getauft zu sein,
denn tut man keine Sünden.
Man taucht nur in das Tauchbecken rein
und tut Erleuchtung finden.
Danach traf er die schöne Ulla.
Die war mit Björn vermählt.
Und er sang: „Oh Ulla ich lieb dich noch dulla“.
Die hat das gleich Björn erzählt.
Der brüllte: „Machst du Sie schon wieder an?
Hier hast du in die Schnauze“.
Nach einer Stunde fragte Rollo dann:
„Du Bruder, ist bald Pause?“
Später kühlte er sich den Kopp
und dachte sich: „Naja nun!
Christ ist eben ein harter Job.
Ich will nur Gutes tun“.
Er holte sich von nah und fern
die Menschen in seine Hütte.
Und rief: „Ich hab euch so furchtbar gern
und erfüll euch jede Bitte.
Bei mir findet ihr Trost, denn ich verstehe eure Not und weltlichen Jammer“.
Sie meinten: „Rollo, das ist OK. Wo ist hier die Speisekammer?“.
Sie futterten viel und feierten Feste
und meinten Rollo du störst
für dich als Christenmensch ist es das Beste, wenn du Wanderprediger wirst.
So leb denn wohl wir danken dir
tu uns mal ´ne Karte schicken.
Aber lass noch deinen Mantel hier
und lass dich nicht mehr blicken.
Refrain:
Es ist so schön getauft zu sein, denn tut man keine Sünden.
Man taucht nur in das Tauchbecken rein
und tut Erleuchtung finden.
Halb nackig schleppte Rollo sich
wieder hin zu die Heiligen Brüder.
Und stöhnte: „Ich bin so hungerig.
Mir rutscht andauernd das Mieder“.
Christ zu sein ist gar nicht so schlecht,
aber ganz schön teuer“.
Und der Pastor meinte: „Da hast du Recht.
Wir kriegen noch Kirchensteuer“.
„Ich hab doch nichts“, sagte Rollo geniert
Ich hab alles die Armen gegeben.
Denn bist du EX-Kommuniziert
und musst wieder als „Heide“ leben.
Froh leuchteten da Rollos Augen auf
und er rief: „Ich tu dich zwar lieben.
Aber rückst du den Opferstock nicht raus
werd ich dir eine schieben.
Ich kleide mich erst mal neu ein
und dann geh ich Ulla beglücken.
Dann zieh ich mir noch ein paar Methumpen rein und werd meinen Björni eine drücken.
Machts gut Ihr Lieben und betet fein.
Ich bin mehr für den Frohsinn.
Ich geh lieber zu meinen Runenstein
und snack ein bisschen mit Odin.
Refrain:
Es ist so schön getauft zu sein,
denn tut man keine Sünden.
Man taucht nur in das Tauchbecken rein
und tut Erleuchtung finden.
***
Ich hoffe, Ihr versteht den Spaß. *ggg
11. März 2011 at 13:32
Der irrtum der evangelischen Kirsche geht in vielerlei Hinsicht weiter
es wird der Glaube der Dreieinigkeit gelehrt, die Biblisch zu keinem Zeitpunkt nachweisbar ist.
Das Jesus kein „Vater unser“ konnte ist korrekt, spielt auch keine Rolle.