Ich habe tatsächlich Grund zum Feiern. Eigentlich. Ich bin namentlich auf der Titelseite des Amtsblattes des Hexennachtkomitees Wachenheim / Weinstrasse erwähnt.

Zusätzlich gibt es einige Passagen, die sich mit meinen Aktivitäten bzw. gemeinsamen Aktivitäten mit Freunden beschäftigen, die ich/wir für interessierte Wachenheimer anbieten. Dies sind unser Wachtenblog und die Facebookseite VG-Wachenheim Forum. Meine berufliche Tätigkeit wird auch erwähnt, also bin ich wohl, gemäss des eigenen Anspruchs der Hexen, seit 2018 Mitglied eines erlauchten Kreises. Zusätzlich gibt es einige Artikel im Hexenblatt, die im Laufe des vergangenen Hexenjahres Jahres schon auf dem Wachtenblog und/oder Facebook Thema waren und von den Hexen nun aufgewärmt wurden.

Da ich die Passagen über mich und meine Aktivitäten auch noch lustig finde, könnte ich also ganz zufrieden sein.

Eigentlich.

Gestern Abend, als erste Diskussionen über Inhalte des Hexenblattes eben in Facebook VG Wachenheim Forum thematisiert wurden, habe ich mir eine Ausgabe elektronisch schicken lassen und mal quer gelesen. Da beschlich mich doch ein mulmiges Gefühl. Das brachte mich dazu, mir heute morgen eine komplette Ausgabe beim Bäcker zu besorgen, die ich mittlerweile zweifach gelesen habe.

Über die teilweise beschämenden Dinge, die in der Diskussion auf dem Forum gesagt wurden und zum Ausschluss eines Mitglieds führten, lasse ich mich hier nicht aus, das können Interessierte auf FB nachlesen.

Was mich befremdet sind einige Passagen, Formulierungen und Äusserungen in Artikeln, die mich zu der Frage führen, ob das Selbstverständnis der Hexen nur noch eine Illusion oder ein Klischee ist.

„Denn wir Hexen sind sozial und gerecht eingestellt und verteidigen unsere Bürger gegen Ungerechtigkeiten von anderen Menschen oder Behörden.“

Bürger sind alle Bürger einer Stadt. Das ist Gesetz für Hexen und Muggels. Gerade unter diesem o.g. selbstdefinierten Anspruch der selbsternannten Hexen finde ich es beschämend für die Hexen derart spalterische und hetzerische Tendenzen zu erzeugen, wie sie in diesem Hexenblatt zu finden sind.

Es werden künstliche Gruppen erzeugt, „wir“ und die „anderen“. „Wir“, das sind die Alt-Wachenheimer, die alles können, die alles kennen als es noch gut war, die den richtigen Blick auf die Dinge haben und alles erkennen, was gut ist und sein wird und die den Anspruch der alleinigen Wahrheit haben, die Hexen eben, die seit 40 Jahren……, die im TV waren, die vom Alt VG-Bürgermeister verklagt wurden….gebetsmühlenartig werden diese Punkte immer wieder aufgetischt.

Die „Anderen“, das sind die Neubürger, die Asylanten, die Migranten, die Gutmenschen, die neubürgerlichen Stadträte, etc., die alles falsch machen, den Geist Wachenheims nicht verstehen, den Campingplatz kaputt machen, alle doof, doof, doof. Und allen wird nicht nur die Fähigkeit, sondern auch der Wille abgesprochen etwas positives für Wachenheim zu tun.

Und das unter dem Deckmantel der Satire, die jeden satirehaften Ton verloren hat und meines Erachtens, in den erwähnten speziellen Artikeln und Formulierungen nur noch böse und frustriert rüberkommt.

Jetzt kann man natürlich sagen, das seien ja nur ein paar Artikel und man müsste das Gesamtkunstwerk des Heftes sehen, was nicht ironisch gemeint ist, usw.usw..

Dem ist aber nicht so.

Aus dem eigenen Anspruch der Hexen leitet sich eine Verantwortung ab, die Verantwortung für ALLE Wachenheimer da zu sein.

Das beinhaltet gerade NICHT, zu spalten, zu hetzen und künstliche Zugehörigkeiten zu schaffen, die man in seinem zweifelhaften Sinne gegeneinander ausspielen kann. Dies führt die eigenen Ansprüche ad absurdum!

Dies führt dazu, daß der Anspruch der eigenen Tradition zu einem klischeehaften Selbstzweck wird, der, einhergehend mit einem Realitätsverlust zur eigenen Bedeutung, zur Verbreitung von kruden Ansichten genutzt wird und einer Spaltung der Bürger Wachenheims beiträgt.

Der Wahlkampf ist vorüber, die Stimmen sind abgegeben, jetzt wird ausgezählt. Erstes Zwischenergebnis zur Bürgermeisterwahl aus der Turnhalle: Im Wahlbezirk 1 hat Torsten Bechtel ca. 50 Stimmen Vorsprung, im Wahlbezirk 2 hat er ca. 76 % geholt. Wichtig sind diesmal auch die sehr zahlreichen Briefwahl-Stimmen. Die werden im Ratssaal ausgezählt, von dort werde ich weiter bloggen.

Getroffene Hunde bellen, am gefährlichsten sind verletzte Raubtiere.

Nach diesem Motto handelte gestern Generalsekretär Döring von der neuesten Splitterpartei im Saarland und demnächst wahrscheinlich im Bund.

Aber dieser Artikel soll keine programmatische Abrechnung sein, zudem ich zumindest Herrn Berger, der FDP hier in Wachenheim, sehr schätze.

Es geht um das unsägliche Zitat : Die Tyrannei der Masse, bzw. um die Anonymität im Netz. Das Internet ist ein mächtiges Instrument, das eine nie gekannte direkte Meinungsäusserung und -verbreitung möglich macht. Meinungen von Bürgern aller Couleur, unabhängig von Parteiprogramm oder Dogma.

Diese Meinungsmaschine als Tyrannei der Masse zu bezeichnen erinnert mich doch sehr an die Anfangszeit der sozialen/Sozialitischen Bewegung, oder die Anfangszeit der ‚Grünen‘, als diese neuen Ideen von den etablierten Parteien als der Untergang des Abendlandes angesehen wurden. Die Macht schwindet halt im Pluralismus, bzw. muss man etwas für diese Macht tun, nämlich seine Wähler überzeugen und vor allen Dingen die Meinung der Wähler vertreten.

Aber auch das ist nicht Thema des Artikels, sondern eine Position der FDP, der sich auch der Wachtenblog verschrieben hat. Man darf alles sagen, was nicht gegen Gesetze verstösst, man kann unzensiert und ungekürzt kommentieren.

Man darf es aber nicht ANONYM tun.

Eine funktionierende Demokratie und ein funktionierender Rechtsstaat garantieren, daß man frei von staatlichen Repressalien seine Meinung vertreten kann. Dieses hohe Gut der Meinungsfreiheit fordert Engagement der einzelnen Menschen und persönliches Engagement ist Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Ohne Namen und Köpfe wäre diese Republik, übrigens heisst dies Öffentliche Sache,nicht da wo sie jetzt ist. Ebert, Liebknecht, Adenauer, Genscher, Brandt…die Liste ist lang. Alle sind unter höchstem persönlichem Einsatz für die Sache eingetreten und schufen damit Identifikation, Leidenschaft und politisierten den Bürger, der leider in den letzten Jahrzehnten etwas ruhig geworden ist. Erfolg macht eben faul.

In diesen Tagen ist das Internet das beherrschende Medium und es wäre fatal für die Demokratie, wenn man seine Meinung nur anonym, wie von den Piraten
gefordert abgeben würden. Man macht sich öffentlich auf Facebook, man postet Videos auf Youtube, kehrt sein Innerstes nach aussen, aber bei der Bewegung bei der man wirklich etwas bewirken kann, versteckt man sich hinter der vermeintlichen Anonymität. Anonyme Politik ist keine Politik.

Politik ohne Namen ist das Scheitern der Demokratie.

Daher sind wir beim Wachtenblog besonders stolz darauf, dass sich so viele Leser trauen. Trauen unter echtem Namen Ihre Meinung zu äussern und für diese einzustehen. Wenn auch ’nur‘ im kleinen Wachenheim.

Dafür ziehe ich vor diesen Bürgern meinen Hut, egal von welcher Partei oder für welche Partei, oder für gar keine Partei!

Nach Ende der auferlegten Schreibpause, bzw. des Zeitmangels, habe ich mir Gedanken gemacht, was denn meine persönlichen Ziele für den Wachtenblog sind. Die laue Sommernacht, die Kerze auf dem Terassentisch, der Blick auf die Burg und, last but not least, lassen die Bloggergedanken wieder schweifen. Und somit werde ich Sie über die Ideen und Projekte in loser Reihenfolge informieren.

Das erste spannende Projekt, das ich mir vorgenommen habe, ist ein Projekt, das auch die Leser, in diesem Fall auch Bürger,zumindest die uns gewogenen, was aber nicht von Notwendigkeit ist, mit einbinden soll und für mich und auch andere etwas völlig Neues darstellt.

Bei mir entwickelt sich zur Zeit ein tiefes Misstrauen gegen die Politik, bzw. zumindest gegen die Spitzenpolitiker, die von uns gewählt, über unser finanzielles Ach und Weh entscheiden. Dies Gefühl der Ohnmacht, das in einer Demokratie etwas später als in anderen Staatsformen einsetzt, ist was sehr Unangenehmes, und wenn ich an die Zukunft unserer Kinder denke, die mit Billionen von Euros Schulden auf den Weg geschickt werden, wird mir schlecht.

Nur möchte ich nicht über diese Ängste schreiben. Was mich beschäftigt ist das Werden des Homo Politicus. Was passiert von der ersten Idee eines politischen Engagements bis hin zur demokratischen Endstufe, wo auch immer die sein mag. Und zwar was passiert mit MIR?! Was passiert mit meinen Meinungen, Ideen, Idealen. Wer geht den Weg mit, wer verlässt Ihn? Was ist notwendig um politisch zu agieren? Was sind die Konditionen? Wie entsteht ein Parteiprogramm etc. etc.

Da ich nicht vorhabe wieder mit einem Studium zu beginnen, werde ich ganz einfach den Weg gehen, den die Verfassung für ein solches Vorhaben vorgibt.

Ich gründe mit Gleichgesinnten, was nicht in der politischen Haltung begründet ist, sondern allein im politischen Interesse, eine Partei.

Eine Gründung ohne jegliche Vorgaben, mit Ausnahme von extremistischen Gedankengut, das bleibt weg. Ein weisses Blatt, das mit Leben gefüllt werden soll. Wie ein Action Painting, oder eine Improvisation, man hat zwar das Instrument, das einen fasziniert, vom Klang, von der Optik und beschliesst, nicht nur eines zu bauen, sondern auch darauf zu spielen, ohne einen präferierten Musikstil zu haben oder zu kennen, man muss ihn entwickeln.

Und ich möchte mit dieser Partei diesen bei mir ausgelösten politischen Prozess durchlaufen.

Als ein Mensch, der jede Form von Dogma ablehnt und eine nicht ganz einfache Haltung zu Hierachien und Autoritäten hat, sicher eine spannende Geschichte.

Wie soll das aber laufen?

Es geht doch schon damit los, die ganzen Informationen zu sammeln. Was ist notwendig eine Partei zu gründen? Wieviele Leute, juristische Vorgaben, ein Parteiprogramm. Wo bekommt man die Information her?

Im Prinzip aktive operative politische Bildung, die ich für mich und andere Interessierte im Netz und in der Realität, nämlich in Wachenheim etablieren möchte.

Diese Aktiviät Social Media 2.0, wie meine liebe Freundin Cordelia immer sagt, ähnlich zum Weinfestblog, sowohl im Netz als auch im wahren Leben stattfinden lassen. Über die ersten Infos, über die ersten Diskussionen, über das Entwickeln des Parteiprogrammes, etc. etc. möchte ich Sie auf dem Wachtenblog informieren und daran teilhaben lassen, was in diesem aussergewöhnlichen politischen Leben passieren wird.

Ich bin sehr gespannt, ob mir dieses ambitionierte Vorhaben gelingen wird und ob sich einige Mitinteressierten finden werden, diesen aufregenden Weg zu gehen.

Also bis zur ersten Info, der Definition einer Partei und den Bedingungen, bzw. Voraussetzungen einer Parteibildung, bitte ich Sie zu überlegen, ob Sie mich auf diesem spannenden Weg begleiten wollen.

Sich und andere besser politisch besser zu verstehen. Ich freue mich darauf!!

Politik ist in der Ausbildung eine Wissenschaft. Eigentlich eine Naturwissenschaft, da es in der Natur des Menschen liegt gesellig zu leben. Dort wo mehrere Individuen gesellig Leben, gibt es verschiedene Interessen, verschiedene Neigungen und vor allem Meinungen. Jeder hat zu allem und jedem eine Meinung. Diese Pluralität zu regeln ist Aufgabe der Politik. Die Menschen leben in einer natürlichen Art und Weise, also ist die Politik eine Naturwissenschaft. In jeder Naturwissenschaft gibt es Maßeinheiten.  Meter, Kilo, Volt, Gramm, Becquerel, etc. Den Maßeinheiten sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, da sie ja in letzter Konsequenz willkürlich gesetzt werden.

Nun hat mein bloggender Freund und Noch-Nachbar eine profunde journalistische Ausbildung, der er beruflich bei der Rheinpfalz nachgeht. Ich bin ein Freizeit- und Bauchblogger, der siehe oben, zu allem eine Meinung hat. Cordelia ist unsere wissenschaftliche und hochprofessionelle Bloggerin, die für ihre Arbeit, leider noch nicht für den Wachtenblog, tolle Preise gewinnt.

Nun haben wir drei im Laufe unseres Bloggens durch unsere offene, und manchmal nicht einfache, Art, ein paar Scharmützel gehabt mit Menschen, die sich durch unsere Berichte, Meinungen, Veröffentlichungen im Allgemeinen, etwas unleidlich, bzw. despektierlich behandelt fühlten. Oder, Vorsicht, uns absichtliches Foulspiel unterstellten, wahre Boshaftigkeit. Ich denke hier an die unsäglichen Maskulisken, die wegen eines Artikels, den Cordelia veröffentlichte, ‚Feminismus in Wachenheim‘, aus dem gesamten Bundesgebiet über unseren Blog herfielen. Ich denke an Herrn Morell, der uns, um nur ein Beispiel zu nennen, wegen vermeintlicher anonymer Berichterstattung mit einem Anwalt bekannt machte, etc. etc.

Nun schreibt Achim nicht nur für den Wachtenblog, manche denken jetzt sicher, er müsste auch mal etwas sinnvolles tun. Wie o.g. ist er Journalist für die Rheinpfalz, für die er diese Woche eine Glosse(ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift) schrieb, die sich mit den touristischen Übernachtungszahlen in Bad Dürkheim beschäftigte, die kurz vorher von Herrn Bürgermeister Lutz voller Stolz vorgestellt wurden. Achim recherchierte und fand heraus, dass ca 50% der angeführten Übernachtungen aus Übernachtungen im Gesundheitstourismussektor stammen. Also Übernachtungen aus Kur- und Klinikaufenthalten. Nun unterstelle ich, dass eine Kur medizinisch notwendig ist, wäre das nicht so, oje oje!! Aber bei einer Kur hat man eine Einflussmöglichkeit auf den Kurort. Ist man als ‚Kurer'(?!) nun Patient oder Tourist. Herr Lutz unterstellt also den ‚Kurern‘, oder kann man auch ‚Kurien‘ sagen ?!, dass sie Touristen seien, stellt sie also mit, verzeiht liebe Holländer, mit marodierenden Wohnwagenhorten, oder noch schlimmer, siehe Spiegel Online Scharmützel mit Herrn de Swaaf und Weingut Schneider Ellerstadt, mit in Bussen transportierten Rentern auf Kaffefahrt gleich. Zugleich bescheinigt Herr Lutz, Bürgermeister der Stadt Bad Dürkheim, dass wir eine Gesellschaft sind, die aus Gesundheitsschmarotzern besteht. Weil alle Kranken in Bad Dürkheim machen Urlaub. Und vor allem schwingt er wieder diese unsägliche Moralkeule des Böswillens und Kaputtredens auf die Leute, die eine kritische und andere Meinung haben.

Diese politische Urangst vor pluralistischen Meinungsäusserungen erfordert meines Erachtens eine Maßeinheit, oder mehrere, mit denen man die Größe der Moralkeule messen kann, womit wir wieder bei der Naturwissenschaft wären.

Somit lege ich auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen als Blogger und interessierter und engagierter Bürger willkürlich und in aller Ernstlosigkeit folgende Urmaße der politischen Moralkeule fest:

Die kleinste aller Einheiten ist eine Morellium. Ein Morellium ist die Kompetenzabsprache: Der Kritisierende versteht nicht, und ist nicht in die Tiefe gegangen.

Fünf Morellia geben ein Morellion. Der Kritisierende will nicht verstehen, und ist nicht in die Tiefe gegangen.

Fünf Morellione geben ein Borrelium. Der Kritisierende versteht nicht, will nicht verstehen, kann nicht verstehen und geht nicht in die Tiefe.

Fünf Borrelia geben eine Borreliose. Der Kritisierende versteht nicht, will nicht verstehen, kann nicht verstehen, geht in den Untergrund und nicht in die Tiefe.

Fünf Borreliosen geben einen Lutzus. Der Kritisierende versteht nicht, will nicht verstehen, kann nicht verstehen, geht nicht in den Untergrund, nicht in die Tiefe, aber argumentiert gegen den Bürgermeister.

Fünf Lutzi geben einen Lutziferus. Der Kritisierende versteht nicht, will nicht verstehen, kann nicht verstehen, geht nicht in den Untergrund, nicht in die Tiefe, argumentiert gegen den Bürgermeister, will alles nur schlechtreden.

Fünf Lutziferi geben eine Lutzikalypse. Der Kritisierende versteht nicht, will nicht verstehen, kann nicht verstehen, geht nicht in den Untergrund, nicht in die Tiefe, argumentiert gegen den Bürgermeister, redet alles nur schlecht, ist böswillig und argumentiert völlig verantwortungslos der Gesellschaft, sprich den potentiellen Wählern gegenüber.

So damit ist dies in der Politik ein für alle mal geregelt. Die Urmodelle dieser Maße befinden sich in den Tiefen der Weinkeller von Wachenheim und Bad Dürkheim. Die Systematik kann in der ‚Mehlmerschen Tafel der politischen Einheiten in der Fassung von 2011‘ nachgeschlagen werden.

Einsehbar auf dem Wachtenblog….

Gestern bei meinem ersten Heim-Weinfestbesuch bin ich direkt in den Dalberger Hof und habe den ganzen Abend dort verbracht, ohne einen „Rundgang“ über den Rest den Weinfestes getan zu haben.

Nach dem heutigen Fussballspiel haben meine Kinder und ich das nachgeholt. Bei diesem Rundgang hatte ich einen Flashback an eine Begebenheit, die mir und einigen Freunden vor mehr als 25 Jahren passiert ist. Wir fuhren nach Heidelberg und einer meiner Freunde war auf dem Rücksitz eingeschlafen. Als wir in Heidelberg am Hauptbahnhof standen, weckten wir Ihn und forderten Ihn auf, nach dem Weg nach Heidelberg zu fragen. Er der Forderung nach und ich werde den Blick des Befragten Heidelbergers niemals vergessen.

Heute kam ich in die Versuchung nach dem Weg zun Weinfest zu fragen, obwohl ich schon mittendrin stand.

Solch ein konzept-, zusammenhangs- und liebloses Fest ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Die Burg ist da wie immer aussen vor. Im Prinzip haben die Kneipen Stühle draussen stehen. Als Leistungsschau Wachenheims und des Wachenheimer Weines dient dieses Etwas mit Sicherheit nicht. Die Argumente sehe ich jetzt schon vor mir. Rheinland-Pfalz-Tag, Fussball WM, Wetter, alles fadenscheinige Entschuldigungen dafür, dass über Jahre hinweg ein Missmanagement stattfand, und ohne Rücksicht auf Veränderung der Besucherstruktur geschaltet und gewaltet wurde. Siehe auch die restliche Politik, die die Quittung von den Wählern bekam. Beim Weinfest erteilt der Besucher die Quittung und ist bestimmt nicht durch die immer gleichen Flammkuchen, Bratwürste und Schwenksteaks umzustimmen.

Ich hoffe, dass dieser Zustand 2010 nur ein Zwischenstadium der Verpuppung ist. Was dann rauskommt wird man sehen. Motte oder Schmetterling. Weinfest, Hoffest, nur Burgfest, Burgstrassenfest oder was auch immer.

Ich  drücke Wachenheim die Daumen und werde morgen wieder in den Dalberger Hof gehen, da stimmt zumindest das Ambiente!

Wer hat denn außer mir das neue Kampfblatt der FWG gelesen? Glauben die, dass das außerhalb der FWG jemand ernst nimmt?

Nimmt der Stadtrat der IGS die Zukunft? Kann er ja erst mal nicht, weil die Stadt gar nicht Schulträger der IGS ist. Das wäre dann wohl die VG Wachenheim, oder? Wie nähme der Stadtrat der IGS die Zukunft, wenn er da was zu sagen hätte? Nach Meinung der FWG, weil die multifunktionale Halle nicht gebaut werden soll. Schön, dazu gibt es zwar noch gar keine Ratsentscheidung, aber behauptet ist das ja schon mal schnell.

Neu ist, dass die FWG jetzt mahnt, dass ohne die Halle die Schule bald komplett nach Deidesheim wandert und mit der Halle die gesamte IGS vielleicht nach Wachenheim komme. Wie denn das? Mal ganz abgesehen von längst oberhalb von Wachenheim gefallenen Entscheidungen (in Wachenheim bleibt die Orientierungsstufe, alles andere wie gehabt in Deidesheim) müssten dann flott ein paar Klassenräume her. Bisher war davon ja nie die Rede, nur von einer Aula und einer Mensa.

Wie viele Klassenräume bräuchte ein solches Gebäude? Die IGS ist für 120 Schüler pro Stufe genehmigt, also für vier Klassen zu je 30 Schülern. Falls das vielnamige Gebäude also für alle Klassen 7 bis 13  bieten soll, wie im Konzept der FWG, müssten im Plan dazu für die Mittelstufe 16 Klassensäle plus 5 oder 6 für die Oberstufe (da wären dann Fachräume für Chemie oder Physik noch nicht drin, ebensowenig Aufenthaltsräume) enthalten sein. Dazu noch ein Saal, eine Bibliothek und ein paar Räume für Vereine? Ein Saal und gut 25 Räume beachtlicher Größe. Das wäre ein gewaltiges Gebäude, mit dem die FWG die IGS nach Wachenheim ziehen will und so die Stadt retten. Das alles war in der Planung drin, die der Stadtrat angeblich abgelehnt hat? Den Plan hätte ich gerne mal gesehen.

Und das würde bezuschusst werden, behauptet die FWG. Und zwar mit 1,5 Mio Euro. Die Anträge für die alte Planung wurden mehrfach abgelehnt. Für Postgebäude und alte, unsanierte Stadthalle sollen 500.000 Euro  laut Kostenplanung der FWG erzielt werden . Das wird bestimmt nicht einfach. Ist es nicht vielleicht auch ein wenig unseriös, diese Summe (und nicht bewilligte, bei früheren Anträgen abgelehnte) Zuschüsse einzurechnen und dann zu behaupten, der Neubau käme die Stadt billiger als die Sanierung der Stadthalle? Wie kommt man auf sowas? „Wein als Identität der FWG“ schreibt jemand vom Verein. Das erklärt natürlich einiges.

Aber mal im Ernst. Gruselig sind die Worte an den Bürgermeister. Das sollte zitiert werden für alle die, die das Blatt ungelesen entsorgt haben: „Mit diesem politisch motivierten Angriff auf unsere Schule befürchten wir, dass das Amt des Bürgermeisters Schaden nimmt und Sie ein Fremder in unserem Ort bleiben.“ Ein Fremder! Was ist das denn für eine Wortwahl? Wir Fremde sind aus verschiedenen Gründen nach Wachenheim gekommen und uns gefällt es hier. Wir bringen uns auch gern ein und engagieren uns. Fremde? Klingt wahnsinnig integrativ und gastlich. Befremdliche Wortwahl.

Und dann findet sich da noch folgender lustiger Satz, der auch ein Zitat wert ist: „Der Stadtrat wird als demokratische Institution missbraucht…“ Pfui, den Stadtrat als demokratische Institution zu behandeln, das geht eindeutig zu weit.

Hoffentlich kommt es bald zu einer echten Gegenüberstellung der Pläne für Sanierung und Neubau – ohne unnötig abstruse Argumente.